Sehen und gesehen werden - was als Motto beim Galadiner schon zur extravaganten Selbstverständlichkeit gehört, wird im Straßenverkehr allzu häufig vergessen. Im Winter und bei Dunkelheit sind vor allem Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet, da sie schnell übersehen werden. Doch schon die Beachtung einfacher Grundregeln hilft Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit für die „schwachen“ Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
Endlich Feierabend! Der Arbeitstag war lang und es ist schon seit langem dunkel. Bleibt nur noch der Nachhauseweg. Die Schweinwerferkegel des Autos schneiden einen schmalen Korridor aus Licht in die Nacht. Urplötzlich und kaum sichtbar schält sich ein Fußgänger aus der Dunkelheit. Nur haarscharf und mit viel Glück kann der Fahrer einen gefährlichen Zusammenstoß vermeiden...
Je heller, desto besser
Diese oder ähnliche Situationen gibt es leider immer noch viel zu häufig. Schuld hieran sind leider nicht selten die Fußgänger oder Fahrradfahrer selber, die mit defekter Beleuchtung oder zu dunkler Bekleidung unterwegs sind. Für beide Gruppen gilt: je heller die Bekleidung, desto stärker ist die Reflexion des Lichts und umso deutlicher ist der Verkehrsteilnehmer zu erkennen. Beispielsweise sind Personen mit dunkler Kleidung bei Abblendlicht erst ab einer Entfernung von etwa 30 Metern zu sehen - mit heller hingegen schon ab 90 Metern.
Natürlich muss sich der Fußgänger deshalb nicht komplett in weiße Kleidung hüllen - schon eine helle Jacke oder Mütze erhöhen die Sicherheit deutlich. Noch besser sind reflektierende Bänder, die sich an Arm, Bein oder Brust anbringen lassen. Fester Bestandteil sollten diese Reflektoren am Fahrrad, Kinderwagen, Rucksack oder Tornister sein. Denn mit diesen auffälligen Hilfsmitteln erhöht sich die Sichtbarkeit bei Abblendlicht auf rund 150 Meter. Für Radfahrer sollte eine funktionierende Lichtanlage eine Selbstverständlichkeit sein.
Sehleistung nicht überschätzen
Aber auch als Auto- oder Motorradfahrer sollte man sich auf die schlechten Sichtverhältnisse einstellen. Die Fahrer sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Leistungsfähigkeit des Auges bei Dunkelheit schlagartig abnimmt. Wichtig ist die volle Funktionsfähigkeit der Lichtanlage. Diese lässt sich am besten routinemäßig bei jedem Tankstopp überprüfen, wobei auch die gleichzeitige Reinigung der Plexiglas-Abdeckungen der Scheinwerfer zur Gewohnheit werden sollte. Denn wenn diese durch Wintermatsch stark verschmutzt sind, kann sich die Lichtleistung um mehr als die Hälfte reduzieren. Was im Hellen noch klar und deutlich zu erkennen ist, verschwindet in der Nacht nicht selten hinter einem schemenhaften Grauschleier. Daher gilt bei Dunkelheit: Geschwindigkeit reduzieren, längere Fahrzeiten im Voraus einplanen und immer mit dem überraschenden Auftauchen von Personen oder Tieren im Scheinwerferlicht rechnen.
Quelle
VR