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orggschuurff

unregistriert

1

Samstag, 1. Mai 2010, 16:05

Alternative Kraftstoffe - E85

So, hier eine kurze Übersicht, angesichts der steigenden Benzinpreise. E 85 besteht zu 85% aus Bio-Ethanol, also Alkohol aus Pflanzen, vereinfacht ausgedrückt (verbrennt also klimaneutral = gut für die CO2 Bilanz) und zu 15% aus Superbenzin. In Deutschland ist E85 nach DIN genormt, somit sollten hier keine Probleme mit Kraftstoffleitungen und Motoren auftreten. Diese stammten hauptsächlich von verunreinigtem, nicht DIN-gerechten Produkten.
Grundsätzlich ist der Betrieb mit E85 nicht generell schädlich für Motor und Kraftstoffsystem. ABER: nur die 15% Superbenzin enthalten Additive, die moderne Motoren benötigen, Bio-Ethanol enthält keine Additive. Somit bekommt der Motor bei der Verbrennung nur 15% der "gewohnten" Additive.
E85 hat eine ROZ von 104 bis 107, das ist schon einmal positiv. Außerdem hat es die Eigenschaft, Ablagerungen abzubauen und zu lösen, bzw. ganz zu vermeiden, daher ist im Betrieb der Wechsel des Kraftstofffilters einmalig nach spätestens 5000 km erforderlich. Weiterhin hat E85 einen bedeutend geringeren Heizwert als Benzin, somit steigt der Verbrauch. Die einschlägigen Steuergeräte-Anbieter sprechen von ca. 10%, tatsächlich sind es reell 25 bis 30% Mehrverbrauch. Aufgrund des geringeren Heizwertes ist daher ein Zusatzsteuergerät erforderlich, das den Betrieb und insbesondere den Kaltstart überhaupt erst ermöglicht, der in Deutschland erfahrenste Anbieter ist die Firma alcoholix (heißt wirklich so). Rechnet man den jetzigen Preis von Super-Plus (ROZ 98) ca. 1,40€, dazu den Literpreis von E85, 0,90 €, sowie den Mehrverbrauch, dann spart man auf 100 km ca. 1 €. Kosten für das Steuergerät um die 700 € kommen noch dazu. Also kann man damit praktisch nichts sparen, nur für das Umweltgewissen ist's natürlich gut. Ungeklärt bleibt aber die Auswirkung der fehlenden Additive auf die Motorlebensdauer, hier kann man z. B. mit ERC E-85 Flex (extra für Ethanol/Benzin-Betrieb entwickeltes Additiv) Abhilfe schaffen, allerdings muß man das beim Tanken zuschütten und eine Flasche (nötig pro Tankfüllung) kostet ca. 7 €. Damit ist die Kostenbilanz vollständig im Eimer. Im Selbstversuch über 3000 km hat das Zutanken von E85 ohne Zusatzsteuergerät keine feststellbaren schädlichen Auswirkungen gehabt, zugetankt habe ich zwischen 25 und 40%, Rest Super Bleifrei ROZ95, kein zusätzliches Additiv, kein Zusatzsteuergerät. Auch bei 40% im Winter keine Startprobleme gehabt, war allerdings ein solides Auto (Mazda 323F, 18 Jahre alt, 330.000 km gelaufen).(Einziger Zahnriemenwechsel übrigens nach 15 Jahren und 270.000 km für 300 €) :) . Davon träum ich beim 3,2er auch... Übrigens hatte ich etwa 30% Mehrverbrauch.

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2

Samstag, 1. Mai 2010, 18:14

E85 ist, sobald man den heizwert beachtet, nur ein schlechter witz. ich kenne keinen, der das ernsthaft tankt. macht einfach keinen sinn, sobald man die kosten beachtet. wenn man schon an treibstoffkosten sparen will, dann direkt richtig mit gas. näheres dazu in spätestens 2 wochen :)

zerschmetterling

unregistriert

3

Samstag, 1. Mai 2010, 20:22

E85 bringt es nicht wirklich. Ein grünes Gewissen kann man sich damit auch nicht geben, da die Anbauflächen für Zuckerrohr für E85-Ethanol usw. eine Konkurrenz zu Nahrungsmittel-Anbau darstellen oder im schlimmsten Fall als einfache Waldfläche fehlen.

Autogas auf gasfesten Motoren (z. B. 1.8T MPI) und Flüssiggas-Einspritzung à la Vialle LPI for the win. Zumindest bis 2018, danach wird es interessant, wie Autogas steuerlich gestaltet wird.

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4

Samstag, 1. Mai 2010, 21:14

ab 2018 fahr ich mit einem solar und windenergiebetriebenen hoovercraft durch die gegend :P

ne, mal im ernst. bis 2018 hat sich jede gasanlage 3 mal rentiert wenn man sie dieses jahr verbaut. generell ist die zukunft für kraftfahrzeuge und deren treibstoff momentan noch relativ offen. ob nun benzin im klärwerk gewonnen wird oder elektroautos von 30 neuen akws gespeist werden oder wir mit wasserstoff durch die gegend brausen... die meisten von uns werden 2018 nicht mal mehr ihren a3 fahren. daher einfach mal gespannt abwarten:) wird sich schon früh genug zeigen, was damit passiert.

zerschmetterling

unregistriert

5

Samstag, 1. Mai 2010, 21:23

Das sehe ich auch so. Bin mal gespannt, wie die Erfahrungen mit der Vialle LPDI für Direkteinspritzer so werden.

Ich hatte mal ein paar Wochen mit dem Gedanken an einen BMW 330xi (N52, 258 PS Sauger, Multi-Point-Einspritzung) als Nachfolger für meinen A3 so in 5 Jahren gespielt, für Autogasumrüstung. So richtig glücklich macht mich der Gedanke aber nicht. Ich will eigentlich weiterhin einen modernen sparsamen Turbo-Motor, solange ich nicht Geld im Überfluss für nen Sportwagen habe. Da ist die Vialle LPDI mal ne interessante Sache.